Inhaltsverzeichnis
Da CapiSuite das CAPI (Common ISDN Application Programming Interface) für den Zugriff auf Ihre ISDN-Hardware benutzt, brauchen Sie eine Karte, für die ein CAPI-kompatibler Treiber verfügbar ist.
Momentan sind dies alle Karten, die von AVM hergestellt werden, und einige Eicon-Karten. Wenn Sie eine der passiven Karten von AVM nutzen, müssen Sie sich deren CAPI-Treiber herunterladen und installieren.
Es gibt auch einige Distributionen (z.B. aktuelle Versionen von SuSE), bei denen die Capi4Linux-Treiber von AVM bereits dabei sind - Sie müssen sie dann nur noch aktivieren (unter SuSE mit YaST2). Wenn Sie eine aktive Karte von AVM besitzen (z.B. die B1, C2 oder C4), dann haben Sie bereits alles benötigte installiert.
Nein, es gibt momentan keine Möglichkeit, CapiSuite mit der alten ISDN4Linux-Schnittstelle zum Laufen zu bringen. Vermutlich wird es die auch nie geben, weil das ISDN4Linux-Projekt eine CAPI-kompatible Schnittstelle in naher Zukunft zur Verfügung stellen wird - dann werden alle unterstützten ISDN-Karten mit CapiSuite funktionieren. Wenn Sie trotzdem ein Backend für ISDN4Linux schreiben möchten, melden Sie sich einfach bei mir - ich wäre überglücklich, Ihnen dabei zu helfen.
CapiSuite wurde hauptsächlich mit ISDN-Karten von AVM getestet, insbesondere mit der Fritz!PCI, der Fritz!USB und der B1 auf der i386-Plattform, aber es sollte mit anderen CAPI-kompatiblen Treibern für andere Karten oder auf anderen Plattformen keine Probleme geben. Trotzdem müssen nicht von allen CAPI-kompatiblen Karten alle Features unterstützt werden, sodass Sie evtl. nicht mit allen Karten faxen oder vom Sprach- in den Fax-Modus umschalten können.
CapiSuite benötigt einige Pakete, die installiert sein müssen, bevor CapiSuite benutzt werden kann.
Ich liste sie hier zusammen mit einer kurzen Information, warum das Paket benötigt wird und wo Sie weitere Informationen zur Installation finden können, auf. Es ist immer eine gute Idee, zuerst einmal mit dem Installationstool Ihrer Lieblingsdistribution zu prüfen, ob sie bereits dabei sind, bevor Sie alle aus dem Internet herunterladen und installieren. Keine Angst, weil es so viele sind - die meisten sind bei fast jeder Distribution dabei und vermutlich bereits auf Ihrem System installiert.
CapiSuite verwendet einen eingebauten Python-Interpreter, um die Skripte zu interpretieren - deshalb brauchen Sie eine installierte und lauffähige Version von Python. Diese sollte in nahezu jeder aktuellen Linux-Distribution enthalten sein. Weitere Infos zu Python, ein schönes Tutorial und vieles mehr finden Sie unter http://www.python.org
Dies ist das Schweizer Offiziersmesser für die Konvertierung von Audio-Formaten. Es wird nicht vom CapiSuite-Kern benötigt, ist aber sehr nützlich, wenn Sie Sprachdateien für Anrufe auf Ihrer Maschine anhören oder aufnehmen möchten. Es wird auch benötigt, wenn Sie die Standard-Skripte von CapiSuite benutzen möchten. Ich möchte wetten, dass es in Ihrer Distribution dabei ist und sehr wahrscheinlich ist es auf Ihrem System bereits installiert. Um sicher zu gehen, probieren Sie einfach mal aus, sox zu starten. Wie mir Helmut Gruber mitteilte, benötigen Sie mindestens Version 12.17.3, da erst diese die hier genutzten Inversed-A-Law-Dateien unterstützt. Sie finden weitere Details unter http://sox.sourceforge.net
CapiSuite speichert Fax-Dateien im CAPI-spezifischen Format Structured Fax File (SFF). sfftobmp ist ein kleiner, aber sehr nützlicher Konverter, um diese Dateien in gängigere Formate wie JPEG, TIFF oder BMP zu konvertieren. Sie bekommen es unter http://sfftools.sourceforge.net/sfftobmp.html. Es wird ebenfalls nicht vom CapiSuite-Kern benötigt, aber von den Standard-Skripten.
Dieses Tool ist ein einfacher, aber nützlicher SFF-Betrachter. Es wird von keiner CapiSuite-Komponente benötigt, ist aber sehr nützlich, wenn Sie mal eben ein Fax ansehen möchten, ohne es vorher erst konvertieren zu müssen. Sie finden es unter http://sfftools.sourceforge.net/sffview.html.
Ein kleines Utility, um TIFF-Dateien ins Postscript-Format zu konvertieren. Es wird von den Standard-Skripten benötigt, um Faxe in PDF-Dateien umzuwandeln (SFF->TIFF->PS->PDF :-} ). Es ist oft in einem Paket namens tiff oder tifftools enthalten. Details unter http://www.libtiff.org
Noch ein kleines Utility für die Kette SFF->PDF - diesmal für die Konvertierung von Adobe PostScript in Adobe PDF. Es ist bei Ghostscript dabei, sodass Sie es höchst wahrscheinlich bereits haben. (http://www.gnu.org/software/ghostscript/ghostscript.html)
Aktuelle Ghostscript-Versionen enthalten ein Device, um die oben erwähnten SFF-Dateien zu erstellen. Wenn Sie eine ältere Version haben, brauchen Sie den Patch von http://sfftools.sourceforge.net/ghostscript.html. Um zu prüfen, ob Ihre GhostScript-Version diesen Patch bereits hat, rufen Sie bitte gs --help auf und sehen nach, ob Sie das Device cfax in der langen Liste der unterstützten Devices finden können.
Das jpeg2ps-Kommando wird zur Konvertierung von Farbfaxen in das PostScript-Format für die Mailzustellung benötigt. Sie brauchen es nicht, wenn Sie keine Farbfaxe empfangen wollen. Unglücklicherweise gibt es wegen eines Treiberfehlers momentan keine Möglichkeit, den Empfang von Faxdokumenten bei AVM-ISDN-Karten komplett zu deaktivieren. Wenn Ihnen also jemand ein Farbfax schicken sollte (was nach meiner Erfahrung nur sehr selten vorkommt), dann bekommen Sie eine Fehlermeldung per Mail, wenn Sie dieses Programm nicht installiert haben. Wenn Ihre Linux-Distribution dieses Paket nicht enthält, können Sie es von http://www.pdflib.com/products/more/jpeg2ps.html herunterladen.
Da das Farbfaxprotokoll für die Übertragung mehrseitiger Dokumente aneinandergehängte JPEG-Dateien benutzt, sollten Sie außerdem meinen multiJPEG-Patch von http://www.hillier.de/linux/jpeg2ps-multi.php3 herunterladen und anwenden.
Wenn Sie eine AVM-ISDN-Karte für den Versand oder Empfang von Faxen benutzen wollen, so benötigen Sie die sogenannten "glibc locales", damit CapiSuite Ihre Faxkopf- zeile in das historische CP437-Encoding übersetzen kann, das AVM-Treiber erwarten. Diese Locales sind Teil der Basis-C-Bibliothek glibc, die Teil jedes heutigen Linux-Systems ist. Manche Distributoren verpacken jedoch die Locales in separate Installationspakete, die Sie evtl. nachinstallieren müssen. SuSE benutzt dafür beispielsweise das Paket "glibc-locale". Um zu sehen, ob die Locales auf Ihrem System verfügbar sind, suchen Sie nach einer Datei namens "IBM437.so" in den Bibliothekspfaden auf Ihrem System (bei SuSE liegt sie beispielsweise unter /usr/lib/gconv). Sollten Sie die Datei dort nicht finden, suchen Sie im Paketmanager Ihrer Distribution nach einem glibc-Subpaket, das Locales enthält.
Zuerst sollten Sie prüfen, ob Ihr CAPI-Treiber korrekt eingerichtet wurde. Rufen Sie einfach capiinfo als root in einer Shell auf.
Wenn Sie viele Zeilen erhalten, funktioniert Ihr CAPI-Treiber. Wenn Sie nur eine Fehlermeldung erhalten, müssen Sie einen CAPI-kompatiblen Treiber installieren. Bitte schauen Sie in der Dokumentation Ihres ISDN-Kartenherstellers, Ihrer Linux-Distribution und/oder auf einer ISDN-Mailingliste deswegen nach. Wenn Sie wirklich niemanden finden können, der Ihnen dabei hilft, können Sie als letzten Ausweg mich auf der CapiSuite-Mailingliste um Rat fragen.
Der Rest der Installation hängt davon ab, ob Sie Binär- oder Source-Pakete verwenden, um CapiSuite zu installieren. Wenn die die CapiSuite-Sourcen nicht ändern möchten, empfehle ich, die Binärpakete zu verwenden, falls diese für Ihre Distribution und Plattform verfügbar sind.
Sie können sowohl die Binär- als auch die Source-Pakete im Download-Bereich unter http://www.capisuite.de/download herunterladen. Wenn Sie selbst Pakete für andere Distributionen erstellt haben, schicken Sie mir diese bitte und ich werde sie dorthin kopieren...
Wenn Sie Binär-Pakete für Ihre Distribution und Plattform bekommen können, empfehle ich, diese zu verwenden. Ich erstelle regelmäßig RPM-Pakete für SuSE Linux, da dies die Distribution ist, die ich verwende (und nebenbei ist es die Firma, die mich dafür bezahlt und dabei unterstützt hat, CapiSuite als Diplomarbeit zu schreiben ;-) ). Debian-Pakete werden von Achim Bohnet gepflegt.
Wenn es Ihnen gelungen ist, CapiSuite auf einem nicht erwähnten System zu installieren, lassen Sie es mich bitte wissen und ich werde die Beschreibung hier aufnehmen. Wenn Sie Binär-Pakete für andere Distributionen erstellt haben, wäre ich ebenfalls erfreut, wenn ich auf Ihren Download-Bereich verweisen könnte oder Sie auf meiner Seite anbieten könnte.
Jetzt sollte alles soweit sein, dass wir loslegen können. Lesen Sie also weiter im „Wie funktioniert CapiSuite, wie wird es konfiguriert und gestarted“.
Um die CapiSuite-RPM-Pakete zu installieren, können Sie entweder Ihr Lieblings-Setup-Tool verwenden - entweder von Ihrem Distributor oder aus der Community - oder Sie können es manuell (als root) machen:
rpm -Uvh capisuite-version.rpm
Dank Achim Bohnet haben wir auch Binär- und Source-Pakete von CapiSuite und der benötigten Tools für Debian (woody).
Um darauf zuzugreifen, fügen Sie bitte folgende Zeilen zu Ihrer Datei /etc/apt/sources.list:
deb http://www.mpe.mpg.de/~ach/debian ./ deb-src http://www.mpe.mpg.de/~ach/debian ./
Geben Sie jetzt folgende Befehle ein:
apt-get update # fügt die Paketliste aus dem Repository hinzu apt-get install capisuite # installiert und löst Abhängigkeiten auf
Wenn ein neues Paket verfügbar ist, holt apt-get update die neue Paketliste und
apt-get -u (dist-)upgrade
aktualisiert alle alten Pakete (und neue zusätzliche Paketabhängigkeiten in der dist-upgrade Version).
Ein ähnliches Vorgehen gilt für die Menü-/GUI-Installationsprogramme dselect, aptitude, kpackage, ...
Für weitere Details schauen Sie bitte in die Debian-Dokumentation, z.B. das APT-HowTo unter http://www.debian.org/doc/manuals/apt-howto/index.en.html (englisch) oder http://www.de.debian.org/doc/user-manuals#apt-howto (deutsch).
Wenn Sie keine Binär-Pakete verwenden können oder Sie möchten alles selbst machen, können Sie sich die Sourcen aus dem Download-Bereich herunterladen.
Laden Sie das neueste Tar-Archiv (capisuite-X.Y.tar.gz) von der CapiSuite-Homepage herunter und kopieren Sie es irgendwo hin. Wechseln Sie dorthin und geben Sie die folgenden Befehle ein:
./configure make su # jetzt als root make install
Dies installiert CapiSuite komplett im /usr/local-Baum. Wenn Sie in ein anderes Verzeichnis installieren möchten, schauen Sie sich bitte die Kommandozeilen-Hilfe an, die von
./configure --help
ausgegeben wird. Hier finden Sie Optionen zum ändern des Installationsverzeichnisses.
Wenn Sie ganz innovativ sein und immer die neuesten Features testen wollen, können Sie sich die aktuellen Sorucen von CapiSuite aus dem CVS-Repository holen.
Dies ist nicht empfohlen, wenn Sie nicht die neuesten Features testen oder bei der Entwicklung von CapiSuite helfen wollen! Die Sourcen im CVS können OK sein, können aber auch nicht funktionieren oder noch nicht mal kompilieren. Es ist Ihr eigenes Risiko!
Sie müssen die üblichen Entwicklungs-Tools installiert und lauffähig haben, wie z.B. autoconf, autoheader, automake, GNU make, gcc/g++ und alle Komponenten, die oben beschrieben wurden (insbesondere die Entwickler-Pakete von Python).
Wenn Sie die Dokumentation aus den Sourcen erstellen wollen, brauchen Sie zusätzlich Doxygen.
Eine Anleitung, wo Sie das CVS-Repository finden und wie Sie die Sourcen auschecken können, finden Sie im Download-Bereich auf der CapiSuite-Homepage unter http://www.capisuite.de.
Wenn Sie die Sourcen in ein Verzeichnis ausgecheckt haben, machen Sie bitte ein
make -f Makefile.cvs
Jetzt können Sie ganz normal mit der Installation weiter machen wie im „Installation der Source-Pakete“ beschrieben.